Bericht aus den Grafschafter Nachrichten
Der Stammverein des Handball-Zweitligisten lud zu einem großen Willkommensfest. Höhepunkt war der Besuch des Punktspiels gegen Neuhausen, in dem die HSG Nordhorn-Lingen eine imposante Serie im Euregium ausbaute.
Nordhorn. Interessanter Kontrast auf den Rängen des Nordhorner Euregiums: Während die Handballer der HSG Nordhorn-Lingen gegen den TV Neuhausen um Punkte in der 2. Liga kämpfen, bearbeitet rechts im Block H hinter dem Tor ein einsamer Neuhäuser Fan geduldig seine Trommel – und direkt neben ihm beklatscht eine große Gruppe vornehmlich in rot gekleideter Nordhorn-Fans jede gelungene Aktion von HSG-Torwart Björn Buhrmester und seinen Kollegen. Erstmals verfolgten rund 140 Männer, Frauen und Kinder, die eine zum Teil lange Flucht aus ihren Heimatländern nach Deutschland hinter sich haben und fürs Erste in der Grafschaft eine Bleibe gefunden haben, ein Heimspiel der Nordhorner Ballwerfer. „Wir haben alle Flüchtlinge eingeladen in der Hoffnung, dass sie bei uns einen schönen Tag verleben", sagte Thomas Meyer, Vorstandsmitglied der HSG. Die Begeisterung der besonderen Gäste nach dem mit 27:24 gewonnenen Spiel lässt darauf schließen: Ihnen hat Handball richtig gut gefallen.
Bereits lange vor dem Anpfiff waren die Flüchtlinge zum Teil mit Bussen zum Euregium gebracht worden. Gemeinsam mit Vertretern der HSG Nordhorn ging es an eine Kaffeetafel, anschließend konnten die Besucher selbst einen Handball in die Hand nehmen. „Viele kannten den Sport überhaupt nicht. Aber es waren einige Jungs und Mädchen dabei, die richtig gut mit dem Ball umgehen konnten", berichtete Meyer, der die Flüchtlinge nach dem Punktspiel noch mit den Zweitliga-Handballern zusammen brachte. „Eine tolle Aktion", sagte Nordhorns Kapitän Nicky Verjans, „ich hoffe, dass alle einen schönen Tag hatten und wir ihnen mit dem Spiel und unserem Sieg etwas Unterhaltung bieten konnten." Der Stammverein jedenfalls freute sich über das große Interesse an seinem Willkommensfest. „140 Leute – mit dieser Resonanz hatten wir gar nicht gerechnet", sagte Thomas Meyer.
Die HSG-Handballer untermauerte mit dem Erfolg im übrigen den Ruf des Euregiums als nahezu uneinnehmbare Festung. Mittlerweile ist die Mannschaft in der Nordhorner Heimspielstätte schon wieder seit mehr als anderthalb Jahren unbesiegt. Zuletzt hatte sich der ASV Hamm am 23. März 2014 an der Wilhelm-Raabe-Straße durchgesetzt. Die vier Heimniederlagen der vergangenen Saison kassierte die HSG in der Emsland-Arena.
(Quelle: Grafschafter Nachrichten)