Vereine starten Kooperation im Jugendhandball mit drei gemeinsamen Teams
In der männlichen C- und B-Jugend sowie der weiblichen B-Jugend werden die Talente aus Nordhorn und Schüttorf in der kommenden Saison gemeinsam antreten. Wenn das funktioniert, soll das der erste Schritt einer intensiven Zusammenarbeit sein.
Schüttorf. Neue Wege gehen in der kommenden Saison die Handballjugendabteilungen der HSG Nordhorn und des FC Schüttorf 09. Die beiden Vereine starten eine Kooperation und werden dabei im ersten Schritt mit drei gemeinsamen Teams am Ligabetrieb teilnehmen. Die Kooperationsteams werden in der männlichen C- und B-Jugend sowie der weiblichen B-Jugend an den Start gehen. Am Namen lassen sich die gemeinsamen Teams allerdings nicht erkennen.
Im Jungen-Bereich wechseln die talentiertesten Spieler aus Schüttorf nach Nordhorn und werden unter dem Vereinsnamen HSG Nordhorn antreten, im weiblichen Bereich ist es bei der B-Jugend genau umgekehrt, da firmiert das Kooperationsteam als FC Schüttorf 09. Das liegt an den Regularien des niedersächsischen Handball-Verbandes. Anders als beispielsweise im Fußball können Jugendspielgemeinschaften bislang nicht für einzelne Teams, sondern nur für die gesamte Jugendabteilung von den Minis bis zur A-Jugend gegründet werden. Für die Zukunft ist das für die Verantwortlichen aus Nordhorn und Schüttorf durchaus eine Option. In der Spielzeit 2015/16, für die aktuell bereits die Relegationsturniere mit den neu formierten Mannschaften anlaufen, starten die beiden Vereine aber zunächst mit der kleineren Variante. „Das ist auch ein Testlauf, ob die Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen funktioniert", betonen 09-Abteilungsleiter Ulrich Kröner, HSG-Spielwart Reinhard Opitz und HSG-Jugendwart Holger Besemann.
Die drei Verantwortlichen hatten sich vor zwei Monaten zum ersten Mal getroffen, um eine Zusammenarbeit im Jugendbereich auszuloten. Daraus wurden schnell konkrete Gespräche, in die auch weitere Vorstandsmitglieder, Trainer und Eltern einbezogen wurden. Die Resonanz war durchweg positiv. In der ersten Stufe soll jetzt zunächst der Leistungshandball gefördert werden. „Bei den drei Mannschaften ergänzen sich beide Vereine wunderbar", erklärt Körner. So ist die HSG im männlichen Bereich gut aufgestellt, beim FC 09 spielte die weibliche B-Jugend bereits in der abgelaufenen Saison in der Oberliga-Vorrunde.
Dieses Ziel wird mit den Verstärkungen aus Nordhorn auch für die kommende Spielzeit angestrebt. Sollte die Zusammenarbeit, die auch logistisch einige Anforderungen stellt, reibungslos funktionieren, könnte in Zukunft auch der Jugendhandball im unterklassigen Bereich zusammengelegt werden. Denn eine Prämisse ist für beide Seiten klar: In beiden Vereinen soll nicht nur Leistungshandball angeboten werden, sondern allen Aktiven soll die Möglichkeit geboten werden, Handball zu spielen.
Als Fernziel können sich die Beteiligten auch eine Ausweitung des Projekts auf weitere Grafschafter Vereine vorstellen. „In Regionen wie Oldenburg, Wilhelmshaven oder Oyten gibt es schon lange Kooperationsteams, die immer in der höchsten Liga spielen. Das sollte auch für die Grafschaft ein Ziel sein", betont Opitz. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Jetzt geht es erst einmal darum, die kommende Saison mit den drei Kooperationsteams festzuzurren.
Im weiblichen Bereich steht das Trainerduo mit Sandra Möhring und Ralf Lucas bereits fest. Bei den Jungen sind die Formationen nicht endgültig gebildet. Dort stehen bislang Jürgen Mönnink und Patrick Droste (B-Jugend) und Patrick Nykamp (C-Jugend) als Trainer fest. Bei den Trainings- und Spielorten der Teams soll es einen regelmäßigen Wechsel zwischen beiden Städten geben. Bei einer großen Sitzung im Sportpark des FC 09 bekräftigten alle Beteiligten den Willen, die Zusammenarbeit vorbehaltlos mit Leben zu füllen. Dass das keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. „Noch vor fünf Jahren hätte man sich nicht vorstellen können, dass wir einmal zusammen am Tisch sitzen und eine Kooperation beschließen", so die Verantwortlichen.